November 1994 |
941117 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die theoretische Obergrenze für den Wirkungsgrad von Solarzellen liegt nicht, wie bisher angenommen, bei 30 Prozent, sondern bei 43 Prozent. Dies ermittelten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung in Stuttgart. Der von ihnen entdeckte "Auger-Effekt" nutzt auch den Violett-Anteil des Sonnenlichts zur Stromerzeugung, der bei herkömmlichen Solarzellen in unerwünschte Wärme umgesetzt wird. Die Forscher hoffen, daß sich für die praktische Nutzung des Effekts eine Mischung aus Germanium und Silizium eignet (Welt, 4.11.; Handelsblatt, 2.11.).
Eine Arbeitsgruppe des Fraunhofer-Instituts
für Solare Energiesysteme in Freiburg hat aus Silizium, das
im sogenannten Czochralski-Verfahren hergestellt wird, mehrere
Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von über 20 Prozent hergestellt.
Das Czochralski-Material wird derzeit von der Photovoltaik-Industrie
für etwa 40 Prozent aller Solarzellen verwendet. In der Praxis
werden damit Wirkungsgrade von bis zu 16 Prozent erreicht (Stuttgarter
Zeitung, 5.11.; StromTHEMEN 12/94; siehe auch 940116
u. 940512).