Februar 1994 |
940210 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die rot-grüne Ratsmehrheit in Hannover
hat am 31.1. den Verkauf von je zwölf Prozent der Stadtwerke-Anteile
an die Energieversorger Thüga und Ruhrgas beschlossen. Der
Kaufpreis von insgesamt 260 Millionen Mark soll zur Entschuldung
der niedersächsischen Landeshauptstadt verwendet werden.
Oberstadtdirektor Jobst Fiedler wollte ursprünglich 40 Prozent
der Anteile an die beiden Energieversorger je zur Hälfte
verkaufen, wobei ein höherer Preis - pro Anteil 12,5
Millionen Mark statt der jetzigen 10,83 Millionen Mark -
erzielbar gewesen wäre. Dieser Plan scheiterte jedoch am
heftigen Widerstand aus den Reihen der Grün-Alternativen
Bürgerliste (GABL). Bei der Auseinandersetzung um den Verkauf
der Stadtwerke-Anteile drohte die rot-grüne Rathauskoalition
zeitweilig zu zerbrechen. Die GABL wollte nicht als Vorreiter
der Privatisierung kommunaler Energieunternehmen erscheinen und
hegte überdies Vorbehalte gegenüber der Thüga als
Tochter des "Atomstromunternehmens" PreussenElektra.
Bei den daraufhin nötigen Neuverhandlungen mit Ruhrgas und
Thüga hat sich die Stadt die Möglichkeit gesichert,
bis Ende 1988 weitere Stadtwerke-Anteile zu den ursprünglich
vereinbarten Bedingungen zu verkaufen (Hannoversche Allgemeine,
1.2.; FAZ, 2.2.; siehe auch 930412
u. 930610).