November 1992 |
921118 |
ENERGIE-CHRONIK |
Unter weltweiten Protesten ist am 7.11. ein japanischer Frachter mit 1,5 Tonnen Plutonium an Bord aus dem französischen Hafen Cherbourg ausgelaufen, um Kurs auf Japan zu nehmen. Das Plutonium aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague ist für den Reaktor Monju bestimmt, der als Prototyp der in Japan geplanten Schnellen Brüter im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. Insgesamt will Japan 30 Tonnen Plutonium aus Frankreich und Großbritannien importieren.
Mehrere Küstenstaaten sehen durch die Plutonium-Transporte die Gefahr einer Umweltkatastrophe gegeben. Die Umweltorganisation Greenpeace hat die Verladung und den Transport des Plutoniums demonstrativ zu verhindern versucht, wobei ein Greenpeace-Schiff von einem bewaffneten Begleitschiff des japanischen Frachters gerammt wurde. Auch Überfälle durch Terroristen werden befürchtet. Nach Angaben von Greenpeace reicht die Ladung zum Bau von 120 Atombomben (SZ, 13.11. u. 14.11.; Welt, 9.11.).