August 1992

920812

ENERGIE-CHRONIK


Hybrid-Anlage auf Pellworm erweitert: Bis zu 1 MW aus Sonne und Wind

Auf der nordfriesischen Insel Pellworm ist am 21.8. die derzeit größte europäische Anlage für die kombinierte Stromerzeugung aus Sonne und Wind in Betrieb genommen worden. Die Gesamtspitzenleistung beträgt 1 MW. Sie wird zu 60 Prozent von Solarzellen und zu 40 Prozent von Windkonvertern erbracht. Das neue Hybridkraftwerk entstand durch den Ausbau der seit 1983 bestehenden Photovoltaik-Anlage mit 300 kW, die bereits 1986/87 in einer zweiten Ausbaustufe durch drei Windkraftanlagen mit je 30 kW ergänzt worden war. Die gewonnene Energie von jährlich etwa 1,5 Millionen Kilowattstunden (0,5 Mio. kWh Sonne; 1 Mio. kWh Wind) wird direkt in das regionale Stromnetz der SCHLESWAG eingespeist und entspricht etwa einem Fünftel des Strombedarfs der 1200 Einwohner zählenden Ferieninsel (dpa, 20.8.; Blick durch die Wirtschaft, 24.8.).

In Schleswig-Holstein waren Mitte dieses Jahres 403 Windkraftanlagen mit einer Leistung von fast 80 MW in Betrieb. Die Landesregierung wolle die Errichtung solcher Anlagen trotz finanzieller Schwierigkeiten weiter fördern, erklärte Energieminister Günther Jansen (SPD) am 11.8. in Kiel (dpa,11.8.).

"Hohe Rendite mit starkem Wind"

Wie Die Wirtschaftswoche (14.8.) berichtet, werden Windenergieanlagen dank der öffentlichen Förderung und der Abnahmeverpflichtung der EVU für Geldanleger interessant. Es lasse sich "hohe Rendite mit starkem Wind" erzielen. So könnten die Investoren des ersten privaten deutschen Windparks im Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog ab 1994 mit einer Ausschüttungsrendite von rund 13 Prozent auf das eingesetzte Kapital kalkulieren. Allerdings gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse über die Langlebigkeit der Rotoren.