April 1992

920403

ENERGIE-CHRONIK


Deutsch-französische Kooperation bei der Stromversorgung konkretisiert sich

Die Electricité de France (EdF) will gemeinsam mit Bayernwerk, PreussenElektra und RWE Energie AG zwei Gemeinschaftsunternehmen für die Errichtung und den Betrieb von Kraftwerken in den neuen deutschen Bundesländern bzw. in Frankreich gründen. Entsprechende Absichtserklärungen sind schon zu Beginn dieses Jahres unterzeichnet worden. Die Pläne für die gemeinschaftliche Stromerzeugung in den neuen Bundesländern sind bereits weiter fortgeschritten als die Absichten zu einer vergleichbaren Gründung in Frankreich. Sie sehen die Errichtung mehrerer Steinkohlenkraftwerksblöcke von 500 bis 800 MW vor. Bei dem Unternehmen sind 51 Prozent der Anteile für die deutschen Partner und 49 Prozent für die EdF vorgesehen. Bei der Gesellschaft in Frankreich soll das Verhältnis umgekehrt sein (dpa/VWD, 21.4.; FAZ, 21.4.; Handelsblatt, 22.4.).

Ursprünglich war geplant, der EdF eine 15prozentige Beteiligung an der VEAG einzuräumen. Im Gegenzug sollten die deutschen Stromversorger eine entsprechende Beteiligung in Frankreich erhalten. Dieses Modell scheiterte jedoch an der mangelnden Bereitschaft der französischen Regierung, die EdF in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln, um so direkte ausländische Beteiligungen an der französischen Stromversorgung zu ermöglichen (siehe auch 911102).