März 1992

920321

ENERGIE-CHRONIK


Hamburgs GAL macht Kommunalpolitik mit Ängsten vor Hochspannungsleitungen

Die Hamburger Grün-Alternative Liste (GAL) will herausgefunden haben, daß 1188 Wohngebäude und 54 Schulen sowie rund 10 000 Schulkinder und 10 000 weitere Hamburger dem "Elektrosmog" von Hochspannungsleitungen der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) ausgesetzt seien. In einem Antrag an die Bürgerschaft fordert sie, bei Neubauten einen Abstand von mindestens 60 Meter zu Hochspannungsleitungen vorzuschreiben. "Ständig unter Strom - das macht krank!" schlagzeilte entsprechend die Morgenpost (29.2.). Dagegen wertete die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Petra Brinkmann den Vorstoß der GAL als Panikmache.

Die HEW haben zu diesem Thema am 2.3. eine Veranstaltung durchgeführt, bei der Prof. Eduard David, Direktor des Physiologischen Instituts der privaten Universität Witten-Herdecke, entsprechenden Befürchtungen entgegentrat. "Unter dem Hagel kritischer Fragen, unter anderem der Physikerin Dr. Ute Boikat von der Gesundheitsbehörde, konnte er aber seine Behauptung, es gebe keine krankmachenden Einflüsse von Stromleitungen, nicht ausreichend belegen", meinte dazu Die Tageszeitung (16.3.).