August 1991

910806

ENERGIE-CHRONIK


KKW Stade abgeschaltet

Das Kernkraftwerk Stade ist am 14. August abgeschaltet worden, weil sich die neu eingebauten Ventile des Druckhaltesystems als undicht erwiesen hatten. Das niedersächsische Ministerium behauptete, "eher zufällig" von den defekten Ventilen erfahren zu haben und wollte deshalb prüfen, ob eine Verletzung der Meldepflicht durch PreussenElektra vorliege. Die Kraftwerksbetreiberin wies den Vorwurf zurück, Sicherheitsmängel verschleiert zu haben. Vielmehr sei ein Austausch der Dichtungen an den betreffenden Ventilen mit dem Ministerium und dem Technischen Überwachungsverein zum 14. August vereinbart gewesen (dpa, 16.8.).

"Seit Regierungsantritt der rot-grünen Koalition in Hannover sucht das Ministerium nach Mitteln und Wegen, um den Stader Reaktor stillegen zu lassen, scheiterte bisher aber am Veto des für Atomfragen letztendlich zuständigen Bundesumweltministers Klaus Töpfer", bemerkte dazu die Neue Stader Zeitung (21. 8.). "Nun, so meint ein Ministeriumssprecher, hat sich die PreussenElektra möglicherweise selbst 'ans Messer geliefert', weil die undichten Ventile nicht gemeldet wurden."