August 1991

910805

ENERGIE-CHRONIK


Siemens mußte auch Teil der Uranverarbeitung einstellen

Die hessischen Behörden haben am 23. August auch einen Teil der Uranverarbeitung im Siemens Brennelementewerk Hanau stillgelegt. Den Anlaß gab das Auftreten von Ammoniak-Nebeln in der Nähe des Brennelementewerks am 21. und 23. August, die allerdings auch von der benachbarten Degussa-Zweigniederlassung gestammt haben könnten. Durch die erste Ammoniak-Wolke hatten zehn Forstarbeiter Augen- und Atemwegsverätzungen erlitten. Das hessische Umweltministerium will die Ammoniakausdünstungen des Brennelementewerks, die bislang toleriert wurden, grundsätzlich nicht mehr akzeptieren (FAZ, 24.8.; FR, 27.8.).

Schon am 18. Juni und am 19. Juli hatte das hessische Umweltministerium die Herstellung von plutoniumhaltigen MOX-Brennele-menten in dem Hanauer Werk sukzessive zum Erliegen gebracht. Den Anlaß gab die Kontamination von vier Mitarbeitern durch radioaktive Gase und Aufblähungen an MOX-Beuteln. Den Vorwurf mangelnder Sicherheit erhob das Ministerium erneut, als ein Schwelbrand und zwei offenbar vergessene Bohrlöcher in der Wand einer Fertigungshalle entdeckt wurden (FR, 9. 8. u. 28. 8.; siehe auch 910710).