Oktober 2024

241011

ENERGIE-CHRONIK


Starker Anstieg der Gas-Netzentgelte infolge erhöhter Abschreibungen

Die erhöhten Abschreibungen für Gasnetze, die den Betreibern von der Bundesnetzagentur eingeräumt wurden (240912), bewirken im kommenden Jahr einen deutlichen Anstieg der Gas-Netzentgelte. Während die Behörde einen "eher moderaten Anstieg der Entgelte" erwartete, ergab eine Untersuchung des Vergleichsportals Verivox, dass dieser Anstieg bis zu 56 Prozent betragen wird. Da die Gasversorger die Netzgebühren in der Regel direkt an ihre Kunden weitergeben würden, sei mit einem entsprechenden Anstieg der Haushalts-Gaspreise zu rechnen.

Wie der Tarifvergleicher am 15. Oktober mitteilte, lagen ihm bis dahin die Netzbetreiberdaten für 60 Prozent der Haushalte vor. Der durchschnittliche Anstieg der Netzentgelte betrage dabei etwa 23 Prozent. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bedeute dies Mehrkosten von rund 103 Euro (brutto). Der bislang extremste Netzentgelt-Anstieg um 56 Prozent verteuere die Beheizung eines Einfamilienhauses sogar um bis zu 445 Euro jährlich.

Vor allem in den neuen Bundesländern haben eine Reihe von Gasnetzbetreibern starke Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt steigen die Gasnetzentgelte am stärksten bisher in Sachsen-Anhalt (+43 Prozent), Brandenburg (+39 Prozent) sowie in Sachsen (+34 Prozent). Aber auch in Niedersachsen (+30 Prozent), Bremen (+29 Prozent) und Baden-Württemberg (+24 Prozent) zeichnen sich deutliche Kostensteigerungen ab.

Der durchschnittliche Gaspreis in Deutschland lag im Oktober 2024 bei 11,24 Cent/kWh, was bei einem Einfamilienhaus Jahreskosten von 2.248 Euro entspricht. Verstetigt sich der Trend höherer Gasnetzgebühren, steigt der durchschnittliche Gaspreis um rund 5 Prozent auf 11,76 Cent/kWh (2.351 Euro bei 20.000 kWh).

 

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