August 2024 |
240810 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Meyer Burger Technologie AG hat ihre Pläne zur Errichtung einer neuen Solarzellen-Produktion in den USA gestoppt. Stattdessen will sie die bestehende Fertigung im Werk Thalheim bei Bitterfeld-Wolfen uneingeschränkt weiter betreiben. Wie sie am 26. August mitteilte, sei der geplante Aufbau einer Solarzellenfertigung in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado "aufgrund jüngster Entwicklungen" derzeit für sie nicht finanzierbar. Der bestehende Produktionsstandort Thalheim werde deshalb weiterhin voll betrieben und – anders als bisher geplant – "auch zukünftig das Rückgrat der Solarzellenversorgung von Meyer Burger bilden". Die Solarzellen aus Thalheim seien unter den derzeitigen Marktbedingungen die wirtschaftlichste Option für die Belieferung der Modulproduktion in Goodyear im US-Bundesstaat Arizona, deren nochmalige Kapazitätserweiterung von 1,4 auf 2,1 Gigawatt vorläufig jedoch ausgesetzt werde.
Dagegen bleibt es bei der Schließung der Modul-Fabrik im sächsischen Freiberg, wo im März die Produktion eingestellt und den rund 500 Beschäftigten gekündigt wurde, nachdem die Bundesregierung nicht bereit gewesen war, auf die von Meyer-Burger und anderen Modul-Herstellern erhobene Forderung nach Schutzmaßnahmen gegen chinesische Solarmodul-Importe einzugehen (240312, 240207, 240108).
Die an der Schweizer Börse notierte Meyer Burger Technologie AG befindet sich offensichtlich in großen finanziellen Schwierigkeiten. Der Kurs der Aktie, der vor einem Jahr noch bei über 300 Franken gelegen hat, bewegte sich seit April unter 10 Franken und fiel Ende August sogar unter 2 Franken.