Juli 2021

210715

ENERGIE-CHRONIK


Amprion wird komplett für den neuen HGÜ-Korridor B zuständig

Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TenneT haben die Verantwortlichkeiten für wichtige Ausbauprojekte im nordwestdeutschen Stromnetz neu geregelt: Wie sie am 29. Juli mitteilten, übernimmt Amprion die alleinige Trägerschaft für das Gleichstromprojekt Korridor B, das Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Nordrhein-Westfalen verbindet. Der Korridor umfasst die beiden im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankerten Vorhaben Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49) sowie Heide/West – Polsum (Nr. 48) TenneT werde dafür in diesen Bundesländern die Netzausbauprojekte zur Versorgung Nord- und Süddeutschlands vorantreiben. Grundlage sei die Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG).

Der Korridor B entlastet das stark beanspruchte Wechselstromnetz und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung nach dem Ausstieg aus der Kohleverstromung, indem er Windstrom aus Norddeutschland in die Verbrauchszentren im Westen Deutschlands transportiert. Amprion plant ihn vorrangig als Erdkabel mit einer Nenngleichspannung von 525 Kilovolt und einer Übertragungskapazität von insgesamt vier Gigawatt. Die Entfernung zwischen den Netzverknüpfungspunkten Wilhelmshaven und Hamm beträgt rund 270 Kilometer, zwischen Heide/West und Polsum rund 440 Kilometer.

Amprion und TenneT haben bereits im Sommer 2020 – noch vor der Aufnahme der Vorhaben in das Bundesbedarfsplanungsgesetz (210103) – mit den Planungen in den jeweiligen Regelzonen begonnen. Beide Unternehmen greifen dabei unter anderem auf Erfahrungen aus HGÜ-Projekten wie SuedLink (200617) oder ALEGrO (201108) zurück. "Der B-Korridor hat viele Berührungspunkte mit Netzausbauprojekten, die TenneT in Schleswig-Holstein und Niedersachsen auch für die Versorgung Süddeutschlands plant und baut", erläuterte TenneT-COO Tim Meyerjürgens. "Dies macht eine gute Abstimmung beider in der Region tätigen Übertragungsnetzbetreiber erforderlich."

 

Links (intern)