Juli 2019

190712

ENERGIE-CHRONIK


Umweltministerium will Stromumwandlung fördern

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat am 10. Juli ein Aktionsprogramm für die Umwandlung von Strom zu anderen Formen nutzbarer Energie vorgelegt. Sie verwendet dabei den Begriff "Power-to-X" (PtX), der aus der Erweiterung des älteren Begriffs "Power-to-Gaz" (Strom zu Gas) entstand und neuerdings als "Energiekopplung" in die deutsche Gesetzgebung eingeführt wurde (190402). In der Praxis geht es dabei beispielsweise um die elektrolytische Umwandlung von Strom in Wasserstoff, der entweder als solcher energetisch verwertet oder rückverstromt werden kann (190207). Aber auch das bloße "Verbraten" von überschüssigem Strom zu Fernwärme fällt darunter (170612).

Solche "strombasierten Brennstoffe" würden in Zukunft national und international einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, erklärte Schulze. Für einige Länder mit guten Bedingungen für erneuerbare Energien seien sie eine attraktive Perspektive. Deutsche Anlagenbauer sähen hier gute Exportchancen. Seit Jahren seien sie bei der Entwicklung und Anwendung der verschiedenen technologischen Optionen für PtX führend. Bis zur globalen Marktreife sei es aber noch ein weiter Weg. Ihr Ministerium wolle sich deshalb auch international für PtX-Technologien engagieren.

In der Lausitz sollen ein "PtX-Kompetenzzentrum" und eine Demonstrationsanlage entstehen

Das Aktionsprogramm setzt sich aus vier Elementen zusammen: Eine Veranstaltungsreihe widmet sich ab Herbst 2019 dem Themenfeld aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei im November eine Fachtagung in Berlin in Berlin stattfindet, die Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammenführt. Ferner fördert das Ministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) Modellvorhaben in Brasilien und Marokko. In Ostdeutschland soll in der Lausitz ein "PtX-Kompetenzzentrum" entstehen sowie eine Demonstrationsanlage für PtX errichtet und betrieben werden. In Berlin will das Ministerium bis Anfang 2020 durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein "PtX-Sekretariat" gründen lassen, unter dessen Dach die internationalen PtX-Aktivitäten verzahnt und ausgebaut werden.

 

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