April 2018 |
180412 |
ENERGIE-CHRONIK |
Ein Stromausfall im Frankfurter Rechenzentrum "Fra 5", das der Dienstleister Interxion betreibt, lähmte in der Nacht vom 9. auf den 10. April den europäischen Internet-Knotenpunkt DE-CIX (Deutsche Commercial Internet Exchange). Alle großen Internetanbieter wie T-Online, Vodafone, O2, 1&1 und Unitymedia sowie Seiten wie Youtube, Google, Facebook, Twitter, Whatsapp und Instagram verzeichneten dadurch einen deutlichen Anstieg an Störungsmeldungen. In ganz Deutschland konnten die Nutzer über Stunden hinweg nicht oder nur verlangsamt auf Seiten zugreifen. Betroffen war zum Beispiel auch die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn.
Die Ursache lag aber nicht bei der Mainova (früher Stadtwerke Frankfurt), von der das Rechenzentrum seinen Strom bezieht, sondern im internen Bereich und im Versagen der Notstrom-Einrichtungen, die "Fra 5" – eines von 21 Rechenzentren, die DE-CIX in Frankfurt nutzt – eigentlich vor solchen Pannen schützen sollen. Am Anfang der Fehlerkette stand ein Transformator, der an der Schnittstelle zum Mainova-Netz den Strom übernimmt und wegen Überhitzung versagte. Ersatzweise wurde deshalb die Notstromversorgung aktiviert. Nach einiger Zeit fielen aber alle drei Dieselgeneratoren nacheinander aus, obwohl sie über genügend Brennstoff verfügten. Wie die Nachforschung ergab, lag das an einer leeren Stickstoff-Flasche, die irrtümlich ein Leck signalisierte. Deshalb war bald auch die Kapazität der ebenfalls vorhandenen Batterie-Reserven erschöpft.