Oktober 2017 |
171008 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Steag hat die Investitionsentscheidung für ein gasbetriebenes Heizkraftwerk getroffen, das bis 2022 am Standort Herne in Betrieb gehen soll. Am 5. Oktober stellten Vertreter des Unternehmens und der Oberbürgermeister von Herne das Projekt im Rathaus vor. Die GuD-Anlage wird über eine Leistung von 650 MW (elektrisch) bzw. bis zu 400 MW (thermisch) verfügen und erreicht einen Brennstoffausnutzungsgrad von über 80 Prozent. Mit den Bauarbeiten soll 2019 begonnen werden.
Das Projekt ist auf Basis der KWK-Förderung kalkuliert. Als Großanlage fällt es nicht unter die jüngste Änderung des KWK-Gesetzes, die KWK-Anlagen mit einer Leistung zwischen 1 MW und 50 MW ab diesem Jahr nur noch dann fördert, wenn sie sich erfolgreich an einer Ausschreibung beteiligt haben (161208). Es muß aber spätestens Ende 2022 in Dauerbetrieb genommen werden, um gemäß § 6 Abs. 1 des KWK-Gesetzes Anspruch auf die KWK-Zuschläge nach § 7 zu haben.
Derzeit ist in Herne nur noch der Kohle-Block 4 in Betrieb (500 MW elektrisch und 550 MW thermisch) Der Block 3 mit 310 MW, für den die Steag Ende vorigen Jahres die Stillegung beantragt hat (161115), wurde Ende Juni endgültig abgeschaltet. Die Blöcke 1 und 2 mit jeweils 150 MW, die ebenfalls mit Steinkohle befeuert wurden, sind bereits 2010 und 2013 vom Netz gegangen. Die Errichtung eines fünften Kohle-Blocks mit einer Leistung von 750 MW, die 2006 angekündigt worden war (060112), gedieh zwar bis zur Genehmigung, wurde aber 2008 verschoben und schließlich ganz aufgegeben.