Oktober 2015 |
151015 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die in Hamburg ansässige First Utility GmbH bietet seit Oktober Strom und Gas für Haushaltskunden unter der Marke "Shell PrivatEnergie" an. Wie Shell Deutschland am 30. September mitteilte, geschieht dies aufgrund einer Vereinbarung zwischen der britischen Muttergesellschaft First Utility Ltd. und der Shell Energy Europe Ltd., die für das europäische Vertriebs- und Handelsgeschäft des Shell-Konzerns zuständig ist. Der Shell-Konzern hat das Angebot so in seine deutschen Internet-Seiten integriert, als ob er selber der Lieferant und Vertragspartner wäre. Erst unter den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) wird klargestellt, daß er lediglich die Marke zur Verfügung stellt: "Diesbezügliche Verträge kommen ausschließlich mit First Utility GmbH zustande", heißt es da. "First Utility GmbH verwendet Shell-Marken unter Lizenzvereinbarung."
First Utility verfügt nach eigenen Angaben in Großbritannien über 850.000 Endkunden und ist damit der größte unabhängige Energieversorger bei Strom und Gas. Die deutsche Tochter wurde erst im März dieses Jahres gegründet, wobei ihre Geschäftsmodell von vornherein auf der Vermarktung des Namens Shell beruhte, der in Deutschland einen sehr hohen Bekanntheitsgrad genießt. Sie besitzt nicht einmal eine eigene Internet-Seite. Den Zugang zu den Kunden erhält sie vielmehr über den Internet-Auftritt des Shell-Konzerns, die flächendeckende Präsenz von 2.200 Shell-Tankstellen sowie die sieben Millionen Mitglieder des "Shell ClubSmart".
Das Angebot von "Shell PrivatEnergie" umfaßt einen Tarif für Strom, Ökostrom und Gas, wobei der Kunde jeweils zwischen unterschiedlichen Optionen für Zahlweise, Laufzeit und Kündigungsfrist wählen kann. Das Angebot StromPLUS, das angeblich hundertprozentigen Strom aus erneuerbaren Energien garantiert, basiert auf dem EEG-Anteil von 32,5 Prozent und im übrigen auf dem Zertifikat Renewable Plus, das vom TÜV Rheinland vergeben und von der Bischoff & Ditze Energy GmbH vertrieben wird.