April 2013 |
130411 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der RWE-Konzern hat einen Käufer für den tschechischen Gas-Übertragungsnetzbetreiber Net4Gas gefunden, der seit Sommer 2011 auf der Verkaufsliste stand (110802). Den Zuschlag erhielt ein Konsortium aus Allianz und Borealis Infrastructure. Der am 28. März unterzeichnete Vertrag sieht vor, daß das Konsortium die Unternehmensanteile für rund 1,6 Milliarden Euro erwirbt. Die Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte 2013 abgeschlossen werden. RWE bezeichnete den Verkauf als "weiteren Meilenstein unseres Desinvestitionsprogramms, mit welchem wir unsere Kapitalbasis und den finanziellen Handlungsspielraum stärken".
Net4Gas betreibt das mehr als 3.600 km lange Ferngasleitungsnetz in Tschechien und ist für den nationalen wie für den internationalen Gastransit verantwortlich. Dazu gehört auch die vor drei Monaten in Betrieb genommene Pipeline "Gazelle", die als 166 Kilometer lange Transitleitung die ostdeutsche Pipeline "Opal" mit der "Megal" in Süddeutschland verbindet und so den Anlandepunkt des aus Rußland kommenden Erdgases von der Ostsee nach Bayern verschiebt (130103).
An der Übernahme interessiert waren auch die belgische Fluxys und die tschechische Finanzholding EPH, die soeben erst das slowakische Gasgeschäft von E.ON und GDF Suez gekauft hat (130107).