September 2012

120913

ENERGIE-CHRONIK


Frankreich schaltet KKW Fessenheim Ende 2016 ab

Das umstrittene französische Kernkraftwerk Fessenheim wird Ende 2016 stillgelegt. Dies bekräftigte der neue französische Präsident Francois Hollande am 14. September in seiner Rede vor rund 300 Teilnehmern einer Umweltkonferenz in Paris, nachdem er bereits im Wahlkampf die Schließung der Anlage bis 2017 angekündigt hatte. Seinen Worten zufolge bietet die Stillegung des KKW der französischen Atomindustrie die Gelegenheit, durch einen vorbildlichen Rückbau ihre Leistungsfähigkeit auf diesem Gebiet international zu demonstrieren. Er kündigte ferner eine stärkere Diversifizierung der französischen Stromversorgung an: Der Anteil der Kernenergie, der derzeit 75 Prozent betrage, werde bis 2020 auf 50 Prozent sinken.

Neben der EDF ist die EnBW der größte Miteigentümer

Fessenheim ist das älteste der in Betrieb befindlichen französischen Kernkraftwerke. Es liegt am Rheinseitenkanal, auf der elsässischen Seite des Oberrheins, nur etwa 25 Kilometer von Colmar, Mulhouse und Freiburg entfernt. Aufgrund diverser Pannen ist es wiederholt grenzüberschreitend in die Kritik geraten. Es gehört dem Betreiber Electricité de France (EDF) lediglich zu 67,5 Prozent. Weitere 17,5 Prozent besitzt die Energie Baden-Württemberg (EnBW) als Nachfolger des Badenwerks. Die restlichen Anteile und die damit verbundenen Strombezugsrechte gehören zu jeweils fünf Prozent den schweizerischen Energiekonzernen Alpiq, Axpo und BKW FMB Energie.