August 2009

090811

ENERGIE-CHRONIK


RWE gliedert Mitgas der EnviaM an

Der RWE-Konzern will seinen ostdeutschen Gasversorger Mitgas der EnviaM angliedern, in der er seit 2002 seine vier ehemals selbständigen Stromversorger In den neuen Bundesländern zusammengefaßt hat (020604). Die geplante Übernahme der Mehrheit könne noch im August abgeschlossen werden, sagt EnviaM-Chef Carl-Ernst Giesting der "Leipziger Volkszeitung" (15.8.).

Die Mitgas entstand im Juli 2000 aus der Zusammenlegung der Erdgas West-Sachsen (EWS) mit der Gasversorgung Sachsen-Anhalt (GSA), deren Vorläufer wiederum die ehemaligen Energiekombinate Leipzig und Halle waren. Das Stromgeschäft der beiden Energiekombinate übernahmen nach der Wende die Westsächsische Energie AG (Wesag) und die Mitteldeutsche Energieversorgung AG (Meag), die später zusammen mit den RWE-Regionalversorgern Essag und Evsag in die EnviaM überführt wurden.

Derzeit gehört die Mitgas zu 60,1 Prozent dem RWE-Konzern, der 29,81 Prozent direkt und weitere 30,29 Prozent über eine Beteiligungsgesellschaft hält. Den Rest der Aktien teilen sich die VNG Verbundnetz Gas (24,6 Prozent) und die Beteiligungsgesellschaft der Kommunalwirtschaft Sachsen-Anhalt (15,3 Prozent).

Die kommunalen Eigentümer der Mitgas sind nun bereit, ihre Mitgas-Beteiligung der EnviaM zu überlassen, sofern RWE dasselbe tut und ihnen eine entsprechende Aufstockung ihrer bisherigen Beteiligung von 9,5 Prozent an der EnviaM gewährt. Die EnviaM würde dann 75,39 Prozent an Mitgas halten. Die Mitgas dementierte Medienberichte, wonach als zweiter Schritt eine Verschmelzung beider Unternehmen in Frage komme. Eine Fusion sei nicht geplant.

Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" am 5. August berichtete, bietet die Mitgas seit diesem Tag Gaslieferungen in ganz Ostdeutschland an. Bisher habe sie nur Kunden im südlichen Teil von Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Westsachsens und Thüringens beliefert.