November 2008 |
081117 |
ENERGIE-CHRONIK |
Für die Haushaltskunden der Mannheimer MVV Energie wird der Ökostrom-Tarif "Futura" ab 1. Januar 2009 billiger sein als der Normaltarif "Classica". Der Effekt ergibt sich aus einer Erhöhung des Arbeitspreises beim Normaltarif von 20,58 auf 21,88 Cent/kWh, während er bei "Futura" mit 20,98 Cent/kWh vorläufig unverändert bleibt. Allerdings ist auch hier schon jetzt eine "Preisanpassung" zum 1. Juli 2009 vorgesehen. Der Grundpreis bleibt bei beiden Tarifen mit 91,63 Euro jährlich unverändert.
Das "Futura"-Angebot der MVV basiert wie der bundesweit angebotene "Secura-Ökostrom" (080113) auf billigen RECS-Zertifikaten (080102). Daneben bieten die MVV den "Terra"-Tarif an, der für 23,36 Cent/kWh "100 Prozent Ökostrom aus der Region" verspricht und vom Verein EnergieVision e.V. das Gütesiegel "ok-Power" erhalten hat. Diese Art der "Zertifizierung" stellt etwas höhere Ansprüche. Im Grunde ist aber auch sie mehr Marketing-Masche als wirksames Instrument zur Förderung der erneuerbaren Energien.
Die meisten MVV-Tarife sind inzwischen mit einem "Rundum-sorglos-Paket" gekoppelt, das bei Störungen an der Elektroinstallation bis zu 250 Euro jährlich an Kosten übernimmt und Schäden durch Stromausfall mit bis zu 2600 Euro vergütet. Wer als Haushaltskunde weder Wert auf irgendwelche fragwürdigen Zertifikate legt noch diese Zusatzversicherungen wünscht, muß den Tarif "Nova" wählen, der mit einem Arbeitspreis von 20,80 Cent/kWh und einem Grundpreis von 84,99 Euro jährlich auch im neuen Jahr am günstigsten bleibt.
Nach § 18 NAV (Niederspannungsanschlußverordnung) haftet der Netzbetreiber bei Sachschäden durch Unterbrechung oder durch Unregelmäßigkeiten der Stromversorgung ohnehin mit bis zu 5000 Euro. Faktisch kommt die halb so hohe Deckungssumme der MVV-Stromausfallversicherung deshalb nicht dem Kunden zugute, sondern den Stromversorgern.