Juni 2008 |
080611 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stadträte von Solingen, Remscheid und Velbert billigten Ende April den geplanten Zusammenschluß ihrer Stadtwerke zur "Rheinisch-Bergischen Stadtwerke-Verbundgesellschaft mbH" (RBSV). Die Fusion soll zum 1. Januar 2009 vollzogen sein und durch Synergie-Effekte mittelfristig etwa 19 Millionen Euro im Jahr sparen helfen. Die neue Holding wird ihren Sitz in Solingen haben. Ihre drei Geschäftsbereiche (Querschnittsfunktionen, Vertrieb/Einkauf und Netze/Technik) werden jeweils von einem der drei bisherigen Stadtwerke-Geschäftsführer geleitet. Gesellschafter sind die Beteiligungsgesellschaft der Stadt Solingen mit 21,5 Prozent, die MVV Energie mit 21,4 Prozent, die Stadtwerke Remscheid mit 20,8 Prozent, die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Velbert mit 18,7 Prozent, die RWE Rhein-Ruhr mit 10,6 Prozent und die E.ON-Tochter Thüga mit 7 Prozent. Die drei Energiekonzerne MVV, RWE und E.ON werden somit insgesamt 37 Prozent an dem neuen Kommunalverbund halten. Bisher gehören die Stadtwerke Solingen zu 49,9 Prozent der MVV (010906), während RWE 20 Prozent an den Stadtwerken Velbert und 25 Prozent an den Stadtwerken Remscheid besitzt (031111). Weitere 20 Prozent an den Stadtwerken Remscheid gehören E.ON.
Unter dem Dach der Holding bleiben die bisherigen Stadtwerke und Verkehrsbetriebe als Töchter bzw. Marken erhalten. Außerdem werden eine Netzgesellschaft und eine Netzservicegesellschaft gegründet, letztere mit Sitz in Velbert. Von der Fusion unberührt bleibt der "Arbeitskreis Stadtwerke in der Region / Bergisches Land", in dem die Stadtwerke Solingen und Velbert mit neun Stadtwerken im Kreis Mettmann sowie mit Burscheid und Radevormwald kooperieren.
Zur Einbeziehung der Stadtwerke Wuppertal in den Rheinisch-Bergischen Stadtwerke-Verbund kam es laut ZfK (06/08) deshalb nicht, weil die kleineren Partner deren Dominanz befürchteten. Eine seit 2002 bestehende kapitalmäßige und personelle Verflechtung zwischen den Stadtwerken Wuppertal und Velbert sei schon im Vorjahr aufgelöst worden. Wuppertal suche seitdem nach einem neuen strategischen Partner, der maximal 33 Prozent der Versorgungssparte übernimmt. Ende Mai seien noch fünf Interessenten im Bieterrennen gewesen.