Januar 2008

080108

ENERGIE-CHRONIK


Regulierungsbehörde sieht weiteren Spielraum für Senkung der Netzentgelte

Die Bundesnetzagentur hat mit Wirkung zum 1. Januar 2008 die Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber Vattenfall, RWE und EnBW für ein weiteres Jahr genehmigt. Außerdem genehmigte sie die Netzentgelte für die Vattenfall-Verteilnetze in Hamburg und Berlin. Die Behörde eröffnete damit die letzte Genehmigungs-Runde vor dem Wirksamwerden der sogenannten Anreizregulierung (071103). Die jetzt anerkannten Netzkosten sind deshalb von besonderer Bedeutung. Sie bilden die Basis für die zulässigen Erlösobergrenzen in der ersten, fünfjährigen Regulierungsperiode der Anreizregulierung, die am 1. Januar 2009 beginnt.

Mit Blick auf die bevorstehende Anreizregulierung hatten die vier Übertragungsnetzbetreiber sowie die beiden Verteilnetzbetreiber ihre angeblichen Kosten wiederum möglichst hoch angesetzt und ein weiteres Mal Rechtspositionen vertreten, die schon bei der vorangegangenen Genehmigungsrunde nicht anerkannt worden waren. Die Bundesnetzagentur kürzte deshalb die beantragten Netzentgelte um Beträge zwischen 15 und 29 Prozent.

Nach Angaben der Behörde verbilligt sich damit in Berlin die Netznutzung für einen durchschnittlichen Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden um rund 22 Euro. Dies entspreche einer Absenkung der Netto-Netzentgelte um etwa 12 Prozent. In Hamburg ergebe sich dagegen für denselben Verbrauch nur eine leichte Senkung um rund ein Prozent.

Die Genehmigungsrunde habe gezeigt, daß bei den Netzentgelten weitere Spielräume zur Kostenreduktion vorhanden seien, sagte der Chef der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Die vorgenommenen Kürzungen gingen auf keinen Fall zu Lasten der Qualität und Sicherheit der Netze. Sie beeinträchtigen auch nicht die Investitionsfähigkeit der Netzbetreiber in der Zukunft.