Oktober 2007 |
071004 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Börsen Eurex und NYSE Euronext sind dabei, den Handel mit CO2-Zertifikaten, den bisher die Strombörsen EEX und Powernext besorgten, in die eigene Hand zu nehmen. Der Grund dafür dürfte die geplante Fusion der beiden Strombörsen sein, die mit einer Neuordnung der geschäftlichen Zuständigkeiten verbunden ist (071003). Eurex und Euronext sind jeweils die Hauptaktionäre der Strombörsen EEX und Powernext.
Wie EEX und Eurex am 10. Oktober mitteilten, betreiben sie den Handel mit CO2-Zertifikaten künftig gemeinsam. Ab 5. Dezember 2007 können auf der gemeinsamen Plattform zunächst die bereits an der EEX gelisteten EUA-Futures (EUA: European Union Allowance) gehandelt werden. Zu Beginn des Jahres 2008 folgen CER-Futures (CER: Certified Emission Reductions). Zusätzlich sollen auch EUA-Spotkontrakte und Optionen auf EUA-Futures über die Plattform angeboten werden.
Diese Zusammenarbeit, so hieß es weiter, werde die Liquidität und Effizienz des Marktes erhöhen. Es entstehe das größte internationale Netzwerk für den Emissionshandel, das über 600 Handelsteilnehmer anspreche. Hierzu gehörten insbesondere Finanzmarktteilnehmer in Großbritannien und den USA.
Am 22. Oktober folgten die NYSE Euronext und das staatliche Finanzinstitut Caisse des Depots mit der Mitteilung, daß sie ab 2008 sämtliche mit dem Emissionshandel verbundenen Börsenleistungen anbieten werden. Mehrheitsgesellschafterin der neuen Börse werde die NYSE Euronext, während die Caisse des Depots als wichtigster Kapitalgeber fungiere. Neben dem Spotmarkt sei auch der Handel mit Derivaten beabsichtigt. Die Powernext wurde in der Verlautbarung nicht erwähnt.
Die Caisse des Depots gibt seit Juni 2005 gemeinsam mit Powernext und Euronext den "Powernext Carbon" heraus, der dem EEX Carbon Index (Carbix) entspricht, im Unterschied zu diesem aber - wie auch andere Marktdaten - nicht allgemein zugänglich ist. Generell zeichnet sich der von der Euronext-Gruppe dirigierte Strommarkt durch ein hohes Maß an Intransparenz aus.