August 2007 |
070808 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Machtkampf zwischen der ostdeutschen VNG Verbundnetz Gas und ihrem Hauptaktionär
EWE (070504) dauert an. Am 2. August teilte EWE mit, daß
sie VNG künftig nur in Höhe der gehaltenen Anteile in den Konzernabschluß
einbeziehen und nicht mehr voll konsolidieren werden. Der Grund dafür sei, daß
VNG im Rahmen der Halbjahresberichterstattung die für eine Vollkonsolidierung
erforderlichen Zahlen nicht geliefert habe. Ferner lege EWE-Vorstand Heiko Harms mit
sofortiger Wirkung sein Vorstandsmandat bei VNG nieder.
"An unserer Strategie ändert sich damit nichts. Wir halten an unseren VNG-Anteilen
fest und wollen das Unternehmen auch weiterentwickeln", betonte der EWE-Vorstandsvorsitzende
Werner Brinker. Unabhängig von der Entscheidung, VNG nicht mehr voll zu konsolidieren,
verfolge man weiterhin das Ziel, hinsichtlich des Konsortialvertrages wieder einen
vertragskonformen Zustand herzustellen. Es seien diesbezüglich bereits mehrere
Gespräche mit der VNG-VuB geführt worden.
EWE hält rund 47,9 Prozent der Anteile an VNG und ist über einen Konsortialvertrag
mit der VNG Verbundnetz Gas Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (VNG-VuB)
verbunden. Gemeinsam sind die Partner mit rund 74 Prozent an VNG beteiligt. Bei der
Wahl zum VNG-Aufsichtsratsvorsitzenden am 15. Mai hatten nicht alle Aufsichtsratsmitglieder
des EWE-Konsortialpartners VNG-VuB für den EWE-Kandidaten Brinker gestimmt. Dieses
Stimmverhalten widerspreche einem zentralen Bestandteil des Konsortialvertrags, hieß
es dazu von EWE. In ihm sei unter anderem vereinbart, dass ein EWE-Vertreter zum Aufsichtsratsvorsitzenden
der VNG gewählt wird.