Juli 2007 |
070711 |
ENERGIE-CHRONIK |
Ein Stromausfall hat am 23. Juli die katalonische Metropole Barcelona lahmgelegt und schätzungsweise mehr als 300.000 Menschen betroffen. Noch zwei Tage später waren Tausende von Haushalten ohne elektrische Energie. Es kam deshalb mehrfach zu Demonstrationen der empörten Bevölkerung. Der Bürgermeister Jordi Hereu, ein Sozialist, kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Acht Monate vor den Parlamentswahlen war auch die sozialistische Regierung in Madrid alarmiert, da Stimmenverluste in der zweitgrößten Stadt Spaniens sie empfindlich treffen würden und der Stromausfall den Klagen über eine Vernachlässigung Kataloniens durch die Regierung in Madrid neuen Auftrieb gab. Zudem ist der Chef des staatlichen Netzbetreibers Red Electrica de Espana (REE), Luis Atienza, ein früherer sozialistischer Minister. (SZ, 25. u. 26.7.)
Nach den bisher spärlichen Angaben der REE wurde der Stromausfall durch
ein defektes 110-kV-Kabel ausgelöst, das seinerseits die 220-kV-Versorgung
der Stadt unterbrach. Der örtliche Stromversorger Fecsa, der vor zehn Jahren
von Endesa übernommen wurde (010216), bot sich
als Ansprechpartner für die betroffenen Kunden an. Im übrigen lehnte
er aber jede Verantwortung für den Stromausfall ab, da der Netzbetrieb
in die Zuständigkeit von REE fällt.