April 2007

070414

ENERGIE-CHRONIK


Personalia

Bernhard Heitzer (58) ist seit April neuer Präsident des Bundeskartellamts. Der promovierte Nationalökonom war seit 1977 im Wirtschaftsministerium tätig. Von 1987 bis 1989 diente er dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Bangemann (FDP) als persönlicher Referent. Zuletzt war er Präsident des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Eschborn. Er übernimmt die Nachfolge von Ulf Böge, der die Behörde seit dem Jahre 2000 leitete und mit 65 Jahren in den Ruhestand ging. Heitzers Berufung überraschte insofern, als Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) damit einen FDP-Mann zum Chef der Bundesbehörde machte.

Thomas Mecke (49), bisher Chef von Nuon Deutschland (040812), muß ins zweite Glied zurücktreten. Nach vollzogener Fusion der beiden niederländischen Konzerne Nuon und Essent (070206) wird der bisherige Chef der Deutschen Essent, Paul van Son, das fusionierte Deutschlandgeschäft leiten. Mecke bleibt die Zuständigkeit für das Geschäft mit privaten Strom- und Gaskunden.

Matthias Brückmann (45) wird am 1. August 2007 neuer Vertriebsvorstand der Mannheimer MVV Energie AG. Dies beschloß der Aufsichtsrat des Mannheimer Energieunternehmens am 17. April. Brückmann ist bisher Vorstandsvorsitzender der Energieversorgung Offenbach AG (EVO), die seit sieben Jahren zum MVV-Konzern gehört.

Volker Holtfrerich (35) übernahm am 23. April den Bereich Kommunikation beim Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) in Berlin. Holtfrerich begann seine berufliche Laufbahn beim Nachrichtensender n-tv, bevor er stellvertretender Pressesprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Persönlicher Referent des Regierenden Bürgermeisters in der Senatskanzlei Berlin wurde. Zuletzt war er Leiter des Persönlichen Büros des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD). Er tritt die Nachfolge von Antje Lüssenhop an, die jetzt die Kommunikation der Logistiksparte der Deutschen Bahn leitet.

Mario Capezzuto (55), ehemaliger SPD-Abgeordneter im Stuttgarter Landtag, hat eine neue Beschäftigung als "Berater" der Energie Baden-Württemberg gefunden. Er verstärkt damit die Riege ehemaliger Landespolitiker, die bei der EnBW eine neue Anstellung fanden: Zuletzt war dort der frühere Sozialminister Andreas Renner (CDU) untergekommen (060715). Cappezuto war bei den Landtagswahlen im März 2006 nicht wiedergewählt worden.

Werner Müller (60), Chef des RAG-Konzerns, will Vorsitzender der Stiftung werden, die nach der Umstrukturierung des Konzerns dessen profitablen Bereiche verwalten und für die Steinkohle-Lasten aufkommen soll (060809). Damit stieß er aber bisher auf erbitterten Widerstand des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU).

Utz Claassen (44), Chef der Energie Baden-Württemberg, hat sich etwas neues einfallen lassen, um die Laufzeit der Kernkraftwerke zu verlängern: In einem Interview mit der Illustrierten "stern" schlug er vor, den Atomausstieg mit einer Verlängerung der Laufzeit um zehn Jahre ins Grundgesetz aufnehmen zu lassen. Eine Revision des Atomausstiegs sei dann nur noch mit Zwei-Drittel-Mehrheit möglich, so daß mit diesem Kompromiß auch die SPD und die Kernkraftgegner zufrieden sein könnten.