Februar 2007

070212

ENERGIE-CHRONIK


Schweiz will Kernenergie erhalten und ausbauen

Der Bundesrat der Schweiz beschloß am 21. Februar eine Neuausrichtung der Energiepolitik, um eine "drohende Energielücke" zu vermeiden. Als Übergangslösung ist die Errichtung von GuD-Kraftwerken geplant. Längerfristig sollen die bestehenden Kernkraftwerke ersetzt oder durch Neubauten ergänzt werden. Zusätzlich wird das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation (UVEK) bis Ende des Jahres Maßnahmen erarbeiten, um die Energieeffizienz zu steigern und die erneuerbaren Energien zu fördern. Eine weitere wesentliche Säule der Energiestrategie ist die Verstärkung der Zusammenarbeit mit der EU. Zum Beispiel sollen so bald wie möglich Verhandlungen über die Anbindung an den europäischen Handel mit CO2-Zertifikaten aufgenommen werden.

Die im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) erarbeiteten "Energieperspektiven 2035" gehen davon aus, daß angesichts des steigenden Energieverbrauchs die bisherigen energiepolitischen Maßnahmen nicht ausreichen, um mittel- und langfristig eine sichere Energieversorgung der Schweiz zu gewährleisten. Beim Strom, der ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs der Schweiz ausmacht, drohe wegen des Auslaufens der langfristigen Importverträge und der begrenzten Lebensdauer der Kernkraftwerke eine Versorgungslücke. Bei den Energieträgern Öl und Gas sei die Versorgungslage aufgrund der Abhängigkeit vom Ausland und der begrenzten fossilen Reserven unsicher. Zudem müßten die CO2-Emissionen angesichts des globalen Klimawandels deutlich reduziert werden.