September 2006 |
060911 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Stadtwerke von Krefeld und Neuss wollen zum 1. Januar 2008 fusionieren. Die bisherigen Unternehmen SWK Energie GmbH und SWK Aqua GmbH auf der einen und die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH (swn) auf der anderen Seite werden dann unter dem Dach einer Holding verschmolzen und als "Niederrhein power" - so der vorläufige Name des Projekts - eine neue regionale Marke für den Vertrieb von Strom, Gas, Wasser und Fernwärme aufbauen.
Beide Unternehmen befinden sich mehrheitlich in kommunaler Hand. Die Stadtwerke Krefeld AG gehört sogar zu 99,96 Prozent der Kommune. Die Stadtwerke Neuss sind zu 85 Prozent städtisch, den Rest hält die E.ON-Tochter Thüga.
Die neue Gesellschaft wird etwa 400.000 Menschen mit Strom, Gas, Wasser und Wärme versorgen. Die SWK Energie GmbH / SWK Aqua GmbH ist mit einem Umsatz von 329 Millionen Euro und 628 Mitarbeitern der größere der beiden Partner. Die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH (swn) erzielten zuletzt einen Umsatz von 99,7 Millionen Euro und hatten 170 Beschäftigte. Entsprechend wird Krefeld drei Viertel der Anteile an der künftigen Dachgesellschaft erhalten.
Die Stromversorgung in Neuss erfolgt weiterhin durch RWE, da die Stadtwerke das Niederspannungsnetz bis 2013 an die RWE Rhein-Ruhr AG verpachtet haben. Die Stadtwerke besorgen lediglich im Auftrag von RWE die Zählerablesung, die Abrechnung und das Inkasso.
Bereits 1999 gab es Pläne für eine Fusion der Stadtwerke Krefeld und Neuss im größeren Rahmen eines Zusammenschlusses mit Düsseldorf, Hilden, Moers und Remscheid (990813). Dieses Projekt scheiterte jedoch an der Düsseldorfer Rathauskoalition aus CDU und FDP, die auf der Privatisierung des wichtigsten der sechs Fusionspartner bestand und damit auch den Beitritt der Stadtwerke Düsseldorf zur "Deutschen Stadtwerke Allianz" verhinderte (010114).