September 2006 |
060910 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Leipziger Strombörse EEX begann am 25. September mit dem sogenannten Intraday-Handel für Käufe und Verkäufe von Stromlieferungen innerhalb desselben Tages (nach § 5 Abs. 2 der Stromnetzentgeltverordnung haben die Netzbetreiber kurzfristige Stromlieferungen mit einem zeitlichen Vorlauf von mindestens 45 Minuten zu jeder Viertelstunde eines Tages zu ermöglichen.) Die elektronische Plattform zum Intraday-Handel ergänzt den seit sechs Jahren bestehenden Spotmarkt für physische Stromlieferungen am Folgetag. Sie steht den derzeit 132 Handelsteilnehmern, die bereits am EEX Spotmarkt zugelassen sind, rund um die Uhr zur Verfügung. Wer ausschließlich die Zulassung zum Intraday-Handel beantragt, zahlt ein reduziertes jährliches Entgelt. Der Handel und die Abwicklung erfolgen in allen vier deutschen Regelzonen. Die Einbeziehung weiterer Länder ist geplant.
Der grundsätzlich bereits beschlossene Spothandel für das Netzgebiet der Schweiz beginnt im Dezember 2006. Dies beschloß der Börsenrat der EEX am 22. September. Bereits im Dezember 2005 wurde ein Bilanzkreisnetzvertrag mit dem nationalen schweizerischen Netzbetreiber Etrans geschlossen und die Simulation der physischen Lieferung erfolgreich durchgeführt (060608).
In seiner Sitzung am 22. September äußerte der Börsenrat der EEX den ausdrücklichen Wunsch, den Tätigkeitsbereich der Börse auf den Gashandel auszudehnen. Derzeit wird eine detaillierte Untersuchung der Chancen und Risiken dieses Projekts durchgeführt. Zur Vorbereitung des Markteintritts wird Mitte Oktober ein neuer Händler-Arbeitskreis zum Thema Gas gegründet.
Acht österreichische Stromunternehmen, die insgesamt drei Viertel der alpenländischen
Stromerzeugung abdecken, werden sich an den von der EEX veröffentlichten "Kraftwerksdaten"
(060710) beteiligen. Dies teilte der Verband der Österreichischen
Elektrizitätswirtschaft (VEÖ) am 7. September mit. Im einzelnen handelt
es sich um Energie AG Oberösterreich, EVN, Kelag, Salzburg AG, Tiwag, Vorarlberger
Kraftwerke AG (VKW), Wienstrom und den Verbund mit seinen Tochterunternehmen Austrian
Hydro Power und Austrian Thermal Power. Bisher basieren die Kraftwerksdaten nur auf
Angaben der vier deutschen Großstromerzeuger. "Die Unternehmen leisten
damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Transparenz des für Österreich
relevanten Elektrizitätsmarktes Central Western Europa, dem neben Österreich
noch Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder angehören“, meinte
VEÖ-Präsident Leo Windtner.