März 2006

060311

ENERGIE-CHRONIK


Stromausfälle in Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg

Infolge starker Schneefälle kam es am 4. und 5. März in Bayern und Baden-Württemberg zu Unterbrechungen der Stromversorgung, die teilweise länger andauerten. Unmittelbare Ursache waren meistens Bäume, die dem wachsenden Schneedruck nicht standhielten und deshalb auf Freileitungen für Mittelspannung oder Niederspannung stürzten.

Am 4. März waren in den bayerischen Landkreisen Weilheim-Schongau und Dachau ab dem frühen Morgen zeitweilig 3000 bzw. 2000 Kunden von der Stromversorgung abgeschnitten. Auch in den Landkreisen Pfaffenhofen, Fürstenfeldbruck, Freising, Rosenheim sowie im südlichen Landkreis München kam es zu Unterbrechungen. Nach Angaben von E.ON Bayern konnten die meisten der betroffenen Kunden bis zum Mittag des darauffolgenden Sonntags wieder normal versorgt werden.

Zur selben Zeit kam es auch im Netzgebiet der Energie Baden-Württemberg (EnBW) zu zahlreichen Störungen. Betroffen waren die Landkreise Emmendingen, Rottweil, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Zollern-Alb, Reutlingen, Tübingen, Konstanz, Bodenseekreis und Sigmaringen. Die Stromunterbrechungen dauerten von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden. Wie die EnBW am 16. März mitteilte, konnte in den meisten Fällen die Versorgung durch Netzumschaltungen in relativ kurzer Zeit wieder hergestellt werden. Allein im Netzgebiet des EnBW-Regionalzentrums Heuberg-Bodensee in Tuttlingen seien ca. 50 Störungen im 20-kV-Mittelspannungsnetz und weitere ca. 100 Störungen in den 0,4-kV-Ortsnetzen registriert worden. Die Reparaturarbeiten in den betroffenen Gebieten würden sich noch einige Tage hinziehen.

Windhose beschädigte Hochspannungsleitungen in Hamburg

Eine Windhose verursachte am Abend des 27. März in Hamburg einen großflächigen Stromausfall. Der Wirbelsturm hatte das Aluminiumdach einer Bootswerft abgedeckt und auf Stromleitungen geschleudert. Dadurch wurde eine Hochspannungsleitung beschädigt und eine weitere Leitung durchtrennt. Die Windhose deckte außerdem Dächer ab und riß zwei Baukräne um, wobei zwei Bauarbeiter starben und zwei weitere Arbeiter verletzt wurden.

Von dem Stromausfall waren rund 300.000 Menschen im Süden Hamburg betroffen. Bis zum frühen Dienstagmorgen gelang es, alle betroffenen 70 000 Haushalte wieder ans Netz anzuschließen. Zum Teil fiel auch die Wasserversorgung stundenlang aus, da die Pumpen im Wasserwerk ohne Strom waren.