Haushaltsstrom wurde seit 2000 um ein Drittel teurer

Die monatliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Haushalts mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden ist inzwischen zwar um durchschnittlich 4,48 Euro höher als 1998, doch liegt dies an den gestiegenen staatlichen Belastungen. Der reine Strompreis ist sogar um 4,70 Euro niedriger als bei Beginn der Strommarkt-Liberalisierung. Dies ergibt sich aus einer Übersicht, die der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) am 21. November veröffentlichte. Mit der Musterrechnung ergänzt der Verband die bereits im Oktober vorgelegten Berechnungen, wonach sich die staatliche Belastungen des Strompreises seit 1998 um 433 Prozent erhöht haben (051013).

Aus der Übersicht geht allerdings auch hervor, daß die Stromrechnung des Musterhaushalts im Jahr 2000, als die Liberalisierung vorübergehend tatsächlich zu scharfem Wettbewerb führte, einen historischen Tiefstand erreichte. Dasselbe gilt für die reinen Stromkosten (Erzeugung, Transport, Vertrieb): Von 1998 bis 2000 schrumpften sie binnen zwei Jahren um 12,70 Euro, um dann kontinuierlich wieder anzusteigen. Heute ist der reine Strompreis um acht Euro höher als auf dem Höhepunkt des damaligen Wettbewerbs. Er hat sich damit gegenüber dem Jahr 2000 wie die gesamte Stromrechnung um etwa ein Drittel erhöht.

Monatliche Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushalts mit einem Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden im Jahr (in Euro) seit Beginn der Strommarkt-Liberalisierung 1998

* regional sehr unterschiedlich; ab 2002 je nach Gemeindegröße 1,32 bis 2,39 Cent/kWh
** seit 2002 nach dem neuen KWK-Gesetz, das seit 1. April 2002 in Kraft ist. Anstieg durch Minderbelastung des Produzierenden Gewerbes
*** löste im April 2000 das Stromeinspeisungsgesetz ab