November 2005 |
051107 |
ENERGIE-CHRONIK |
Scottish Power wird vorerst nicht von E.ON übernommen. Wie der E.ON-Konzern am 22. November mitteilte, hat er seinen Überlegungen zur Übernahme des britischen Strom- und Gasversorgers (050906) inzwischen ein konkretes Angebot folgen lassen, das aber abgelehnt wurde. Die Gespräche mit dem Management von Scottish Power über eine mögliche Übernahme seien damit beendet.
E.ON war bereit, einen Barpreis von 570 Pence je Scottish Power-Aktie zu zahlen. Dies hätte einem Kaufpreis von 16,5 Milliarden Euro entsprochen. Der vorgeschlagene Barpreis lag um rund 29 Prozent über dem Kurs, den die Aktie von Scottish Power erreichte, bevor die Briten am 24. Mai 2005 den Verkauf ihrer US-Tochter PacifiCorp ankündigten, die sie vor fünfeinhalb Jahren erworben hatten (981227). Sowohl der zu erwartende Erlös von 2,1 Milliarden Euro aus dem Verkauf von Pacificorp als auch die Übernahmepläne von E.ON hatten in der Folgezeit den Kurs von Scottish Power beflügelt. Nach dem jetzigen Scheitern der Gespräche brach der Aktienkurs von Scottish Power um zeitweilig acht Prozent ein, während die E.ON-Aktie um zwei Prozent zulegte. In Börsenkreisen war befürchtet worden, daß E.ON seine neueste britische Erwerbung zu teuer bezahlen könnte. Das Management von Scottish Power begründete die Ablehnung des E.ON-Angebots indessen damit, daß es nicht dem tatsächlichen Wert des Unternehmens entspreche.
"Scottish Power hat bedauerlicherweise unseren Vorschlag zurückgewiesen",
sagte der E.ON-Vorstandsvorsitzende Wulf H. Bernotat. "Wir haben die Perspektive
zu einem fairen Übernahmeangebot eröffnet, das für die Anteilseigner
von Scottish Power ebenso attraktiv wäre wie für die von E.ON. Für
den Zusammenschluss des Geschäfts von E.ON in Großbritannien mit dem von
Scottish Power spricht eine überzeugende industrielle Logik. Für die Kunden
und Aktionäre beider Unternehmen wäre ein solcher Zusammenschluss gleichermaßen
vorteilhaft."