Oktober 2005 |
051017 |
ENERGIE-CHRONIK |
E.ON plant den Bau eines Anlandeterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Wilhelmshaven. Es wäre die erste Anlage dieser Art in Deutschland. Wie der Konzern am 27. Oktober mitteilte, will er damit den Gasbezug auf eine noch breitere Basis stellen. Da der Gasbedarf in Europa künftig weiter steige, zugleich aber die europäische Erdgasförderung rückläufig sei, gewinne LNG für die Gasversorgung Europas zunehmend an Bedeutung. Mit ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Deutschen Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft (DFTG) verfüge die E.ON Ruhrgas bereits über einen geeigneten Standort in Wilhelmshaven.
An dem Terminal soll verflüssigtes Erdgas, das per Schiff angeliefert wird, wieder in seinen gasförmigen Zustand zurückversetzt und in das deutsche Fernleitungsnetz eingespeist werden. Auf diesem Weg könnten Ende des Jahrzehnts jährlich bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas bezogen werden, was dem Gasbedarf von fast drei Millionen Haushalten entspreche.
Zunächst werden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die technischen und wirtschaftlichen
Voraussetzungen für die Errichtung der Anlage geprüft. Nach ersten Berechnungen
sollen die Investitionen ca. 500 Millionen Euro betragen. Mögliche LNG-Lieferquellen
für Europa sind der Nahe Osten sowie West- und Nordafrika. Bereits heute wird
aus diesen Regionen LNG hauptsächlich nach Japan, Korea, Australien, in die USA
sowie in Länder des Mittelmeerraums geliefert.