UCTE prüft Ausdehnung des Verbundnetzes auf Türkei

Die Union für die Koordinierung des Transports elektrischer Energie (UCTE) prüft die Ausdehnung des europäischen Verbundnetzes auf die Türkei. Wie die UCTE am 11. Oktober mitteilte, wurde am 28. September nach mehrjähriger Vorbereitung in Brüssel ein entsprechender Beschluß gefaßt. Die Durchführung der Studie übernehmen die RWE Transportnetz Strom GmbH und der griechische Transportnetzbetreiber HTSO mit Unterstützung von E.ON Netz (Deutschland), HEP (Kroatien), NEK (Bulgarien) und RTE (Frankreich). Der staatliche türkische Transportnetzbetreiber TEIAS stellt die erforderlichen Daten zum türkischen Stromnetz bereit. Die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2007 vorliegen.

Die von der EU intendierte und finanzierte Studie ist auch als politische Geste gegenüber der Türkei gedacht, deren geplanter Beitritt zur EU auf starken Widerstand stößt. UCTE-Präsident Martin Fuchs (E.ON) verwies deshalb darauf, daß bisher alle Erweiterungen des westeuropäischen Verbundsystems der politischen Integration vorausgegangen seien. Die UCTE sei insoweit "Wegbereiter der europäischen Einheit".

In der momentanen Verfassung sei das türkische Stromnetz nicht für den Synchronbetrieb mit anderen Ländern geeignet. Es verfüge aber bereits über grenzüberschreitenden Verbindungen nach Aserbeidschan, Armenien, Bulgarien, Georgien, Iran, Irak und Syrien. In den letzten zehn Jahren habe sich der Stromverbrauch der Türkei fast verdoppelt und werde voraussichtlich weiterhin stark wachsen.

Die Türkei verfügt bisher über grenzüberschreitende Leitungen mit Aserbeidschan (34,5 und 154 kV), Armenien (220 kV), Bulgarien (400 kV), Georgien (220 kV), Iran (154 kV), Irak (400 kV) und Syrien (66 kV). Zusätzliche 400-kV-Verbindungen mit Griechenland, Iran, Irak und Syrien sind in Planung. (Quelle: TEIAS)