August 2005 |
050809 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Mannheimer MVV Energie hat ihr Internet-Portal für den Energiemarkt unter www.energie.de aufgegeben und die Nutzungsrechte an den Frankfurter VWEW Energieverlag verkauft. Die Beendigung der Aktivitäten im Bereich "E-Business" war bereits im vergangenen Jahr beschlossen worden. Sie ist Teil des seit Frühjahr laufenden Effizienzsteigerungsprogramms "Fokus", mit dem die MVV Energie ihre jährlichen Verwaltungskosten bis zum Geschäftsjahr 2007/08 um bis zu 28 Millionen Euro senken will.
Das Internet-Portal www.energie.de war im Oktober 2002 gestartet worden (021017). Seinen Anspruch, eine "unabhängige Plattform für alle relevanten Informationen rund um das Thema Energie" zu bieten, konnte es allerdings nie erfüllen, da es doch sehr stark von geschäftlichen Interessen der MVV und deren Kooperationspartnern geprägt war. Offenbar brachte es auch nicht den erwarteten geschäftlichen Nutzen. In letzter Zeit machte das Angebot zudem einen recht vernachlässigten Eindruck.
Damit scheitert zum zweiten Mal der Versuch eines Stromversorgers, mit einer Mischung aus sachlicher Information, PR und Werbung in das "E-Business" einzusteigen. Schon im April 2000 hatten die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) mit dem Informationsdienst "Madis" ein ähnliches Unternehmen gestartet. Es überlebte aber nur zwei Jahre. Der Hauptgrund für die Einstellung war, daß die HEW dem Vattenfall-Konzern eingegliedert wurden und fortan nur noch als Vertriebsmarke fungierten.
Unter der Internet-Adresse www.energie.de öffnet sich seit 1. August eine neue Webseite der VWEW Energieverlag GmbH, Frankfurt, die deren bisheriges Angebot unter www.energy-world.de ablöst. Sie enthält aber keine aktuellen Nachrichten zum energiewirtschaftlichen Geschehen, wie dies bei der MVV-Seite der Fall war. Neben dem Verlagsprogramm findet man die Rubriken Termine, Jobs, Who is who, Adressen und Verbände mit jeweils branchenspezifischen Informationen.