Juli 2005

050709

ENERGIE-CHRONIK


BASF nahm eigenes GuD-Kraftwerk in Betrieb

Die BASF hat auf ihrem Werksgelände in Ludwigshafen Ende Mai ein eigenes GuD-Kraftwerk in Betrieb genommen, das am 30. Juni in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Kurt Beck offiziell eingeweiht wurde. Das Kraftwerk arbeitet in Kraft-Wärme-Kopplung und versorgt das Werk mit 440 Megawatt Strom sowie 650 Tonnen Dampf pro Stunde. Mit dem Bau war im Herbst 2003 begonnen worden. Herzstück der Anlage sind zwei erdgasbefeuerte Gasturbinen mit einer elektrischen Leistung von je 180 Megawatt (MW), denen eine Gegendruckdampfturbine mit 80 MW nachgeschaltet ist. Die komplette Anlage wurde für 240 Millionen Euro von Siemens erstellt. Das Erdgas für den Betrieb der Anlage liefert die zur BASF-Tochter Wintershall gehörende Wingas.

„Durch die Investition in das GuD-Kraftwerk macht sich die BASF unabhängiger von externen Stromanbietern", hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von BASF und Siemens. Die BASF könne nun 65 Prozent ihres Strombedarfs am Standort Ludwigshafen aus eigenen Anlagen decken, während es zuvor nur 15 Prozent waren. Wenn man die Leistung der GuD-Anlage von RWE Power auf dem Werksgelände der BASF hinzurechne, erhöhe sich der Anteil der gesamten Stromerzeugung am Standort Ludwigshafen sogar auf über 90 Prozent.

Schon seit 1997 liefert ein auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen gelegenes, aber von RWE Power (damals noch RWE Energie) errichtetes und betriebenes GuD-Kraftwerk Dampf für das Werk und Strom für das RWE-Verbundnetz (971015). Im wesentlichen besteht die Anlage von RWE Power aus zwei Gasturbinen, zwei unbefeuerten Abhitzedampferzeugern und einer Entnahme-Gegendruckturbine. Jede Gasturbine hat eine elektrische Leistung von 162 MW. Die Dampfturbine wurde für eine elektrische Leistung von 72 MW ausgelegt. Im Vollastbetrieb erzeugt die Anlage nach Abzug des Eigenbedarfs 390 MW elektrische Leistung und stündlich 533 Tonnen Dampf.

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