Februar 2005 |
050205 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) wollen die aus dem Lot geratene Kapitalparität mit der Electricité de France (EDF) als Anteilseigner der Energie Baden-Württemberg (EnBW) wiederherstellen. Im Februar billigten alle stimmberechtigten neun Landkreise die weitere Aufstockung des derzeitigen OEW-Anteils von 40,44 Prozent um 4,49 Prozent, wodurch die kommunalen Eigentümer 44,94 Prozent des EnBW-Kapitals und damit wieder genausoviel Anteile wie die EDF besitzen werden. Zuvor hatte die Stuttgarter Landesregierung den in den OEW vereinigten Landkreisen einen Zuschuß von zwanzig Millionen Euro zur Finanzierung des Zukaufs zugesagt. Die treibende Kraft hinter diesem Beschluß ist der designierte Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU), der eine Mehrheit der EDF an dem südwestdeutschen Energieversorger verhindern möchte, um sich auf diese Weise als Landespolitiker und Nachfolger des amtierenden Ministerpräsidenten Erwin Teufel zu profilieren. Oettinger argumentiert damit, daß die EnBW auf längere Sicht zu einer Stromvertriebs-Tochter der EDF werden könnte, was mit dem Rückgang der Eigenerzeugung und einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen verbunden wäre.