November 2004 |
041116 |
ENERGIE-CHRONIK |
Ein Stromausfall hat am 2. November um 19.13 Uhr zwei Stadtteile von Frankfurt am Main lahmgelegt. Betroffen waren rund 26.500 Haushalte. Der Stadtteil Schwanheim konnte um 23 Uhr wieder größtenteils versorgt werden. In der Stadtrandsiedlung Goldstein und im Stadtteil Niederrad dauerte die Unterbrechung bis fünf Uhr morgens. Der örtliche Versorger Mainova schätzte den Schaden auf bis zu 15 Millionen Euro.
Ursache war ein defekter Spannungswandler an einer 110-kV-Leitung im Umspannwerk Goldsteinstraße neben dem Heizkraftwerk Niederrad. Spannungswandler sind spezielle Transformatoren, die lediglich Meßzwecken dienen und für die Versorgung eigentlich ohne Belang sind. Infolge eines Isolationsschadens explodierte das Gerät aber derart heftig, daß eine Außenwand des Umspannwerks teilweise einstürzte. Dadurch wurden zwei von drei Leistungstransformatoren des Umspannwerks beschädigt und fielen aus.
Die Feuerwehr löschte den Brand im Umspannwerk nach etwa einer Stunde. Außerdem befreite sie mehrere Menschen aus steckengebliebenen Fahrstühlen. In zwei Fällen stellte sie Notstromaggregate für Menschen zur Verfügung, die auf Sauerstoffgeräte angewiesen waren.
Betroffen waren auch der Frankfurter Flughafen und
das Universitätsklinikum Niederrad. In beiden Einrichtungen sprang
sofort die Notstromversorgung an. Dennoch wurde der Flughafenbetrieb empfindlich
gestört. Drei Flugzeuge mußten nach Stuttgart bzw. Köln
umgeleitet werden. Anschließend kam es zu Verspätungen bis zu
einer Stunde. Nach etwa zehn Minuten konnte die Vollversorgung des Flughafens
von der Süwag übernommen werden, die sonst nur etwa die Hälfte
des Stroms liefert. Aus Sicherheitsgründen bezieht der Frankfurter
Flughafen seine Elektrizität nicht nur von der Mainova AG (früher
Stadtwerke Frankfurt), sondern auch vom RWE-Regionalversorger Süwag
(früher Main-Kraftwerke), wobei vertraglich geregelt ist, daß
beim Ausfall des einen Vertragspartners der andere einspringt.