Juli 2004 |
040705 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wie der Vattenfall-Konzern am 12. Juli bestätigte, will er die Netzentgelte im Höchstspannungsnetz ab 1. Januar 2005 erhöhen. Auch RWE und EnBW ließen auf Anfrage verlauten, daß sie entsprechende "Neuberechnungen" durchführen. In den Medien wurden die Ankündigungen überwiegend so interpretiert, daß die Stromkonzerne die Verzögerung bei der Einrichtung der Regulierungsbehörde nutzen wollten, um das Preisniveau möglichst weit nach oben zu treiben. (FTD, 12.7. u. 13.7.)
Als Begründung nannte Vattenfall die gestiegenen Aufwendungen infolge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und insbesondere "die überproportional steigenden Aufwendungen für den Ausgleich der stark schwanken Einspeisung von Windenergie". Zum Ausmaß der Erhöhung könne aber noch nichts gesagt werden, hieß es zu Medienberichten, wonach ein Aufschlag um 28 Prozent geplant sei. Die Kalkulation werde "regelkonform nach der Verbändevereinbarung Strom vorgenommen.
Bundesumweltminister Trittin warf Vattenfall vor, das Unternehmen versuche schnell noch abzukassieren, bevor die Regulierungsbehörde ihre Tätigkeit aufnimnmt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) sprach von einer "fadenscheinigen" Begründung und forderte die Bundesregierung auf, "ihre Hausaufgaben zu machen und die Bereicherung der Stromkonzerne auf dem Rücken der Verbraucher zu unterbinden".
In der Höchstspannungsebene, die ausschließlich
dem Transport dient, gibt es nur wenige Fälle von Netznutzungen durch
Dritte. Die hier berechneten Entgelte wirken sich aber auf die Entgeltforderungen
in den nachgelagerten Verteilnetzebenen (Hoch-, Mittel- und Niederspannung)
aus.