Mai 2004 |
040517 |
ENERGIE-CHRONIK |
Wegen unerwarteter Probleme bei der zweiten Tiefenbohrung
wurde in Bad Urach (Kreis Reutlingen) ein Erdwärme-Projekt zur Stromerzeugung
vorläufig gestoppt. MIt der zweiten Bohrung war erst Ende Februar
im Beisein von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und
Baden-Württembergs Landesumweltminister Ulrich Müller (CDU) begonnen
worden. Wie die erste Bohrung, die bereits fertiggestellt ist, sollte sie
in rund 4400 Meter Tiefe führen, um die dort herrschende Temperatur
von 170 Grad im Hot-Dry-Rock-Verfahren für den Betrieb eines Dampfkraftwerks
nutzen zu können. Schon Anfang 2005 sollte der erste Strom aus einer
Pilotanlage mit einer Leistung von 1 Megawatt ins Netz eingespeist werden.
Den Betrieb der Anlage wollten die Stadtwerke Bad Urach zusammen mit der
Energie Baden-Württemberg (EnBW) und der Repower Systems AG übernehmen.
In rund 2300 Meter Tiefe traten jedoch geologische Schwierigkeiten auf,
deren Überwindung zwei bis vier Millionen Euro oder noch höhere
Mehrkosten erfordert. Das Projekt wurde bisher fast ausschließlich
vom Bundesumweltministerium finanziert, das dafür 6,5 Millionen Euro
an Fördermitteln bereitstellte. Wie es heißt, wäre das
Ministerium zu einer Aufstockung um 1,5 Millionen Euro bereit gewesen,
was aber zur Deckung der Mehrkosten nicht ausgereicht hätte.