Mai 2004 |
040513 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der Verband der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) hat am 18. Mai erneut die "immensen Preisunterschiede" bei vergleichbaren Netzbetreibern kritisiert. Aufgrund einer Auswertung der neuesten Daten des Verbands der Netzbetreiber (020902), die dieser am 10. April veröffentlichte, äußerte er den Verdacht, daß bei 114 Netzbetreibern die Netznutzungsentgelte zu hoch seien. Der VIK stützt seine Vermutung auf das sogenannte Vergleichsmarktkonzept der dritten Verbändevereinbarung Strom (VV II plus). Dieses sieht vor, daß Netzbetreiber die Angemessenheit ihrer Durchleitungsforderungen auf Verlangen von Netznutzern begründen müssen, wenn die von ihnen verlangten Entgelte innerhalb einer Strukturklasse zum knappen oberen Drittel (30 Prozent) der erfaßten Netzentgelte gehören.
Seit dem ersten Strukturklassenvergleich (021208) habe sich an den völlig überzogenen Preisunterschieden nichts geändert, hieß es in der Pressemitteilung des VIK. Auf der Niederspannungsebene 3 lägen die Netznutzungsentgelte mit 3,11 bis 7,77 Cent/kWh sogar um bis zu 150 Prozent auseinander. Auf der Mittelspannungsebene 2 differierten die Entgelte zwischen 1,93 und 4,28 Cent/kWh bzw. um bis 122 Prozent. Auf der Hochspannungsebene 1 würden die Entgeltforderungen mit 1,21 bis 1,83 Cent/kWh um bis zu 51 Prozent voneinander abweichen.
Der Verband der Netzbetreiber (VDN) hat bisher drei Erhebungen zu den Netznutzungsentgelten gemäß dem Vergleichsmarktkonzept der dritten Verbändevereinbarung Strom ("VV II plus") durchgeführt und im Internet veröffentlicht. Der VIK hat jede dieser Übersichten daraufhin untersucht, wieviele Netzbetreiber mit ihren Forderungen zu den oberen 30 Prozent der in einer Strukturklasse erfaßten Entgelte gemäß Anlage 3 der VV II plus gehören. Dabei ergab sich folgendes Bild:
| Hochspannung | Mittelspannung | Niederspannung | |
| Dezember 2002 | 28 | 9 | 13 |
| Oktober 2003 | 37 | 7 | 9 |
| Mai 2004 | 31 | 7 | 9 |