Mai 2004

040510

ENERGIE-CHRONIK


RWE stößt auch Heidelberger Druckmaschinen ab

In einer weiteren Blitzaktion nach Art des Hochtief-Verkaufs (040205) hat sich der RWE-Konzern am 5. und 6. Mai auch von seiner Mehrheitsbeteiligung an der Heidelberger Druckmaschinen AG getrennt. Es handelte sich um insgesamt 42,97 Millionen Aktien, die 50,02 Prozent des Grundkapitals entsprechen. Davon wurden 30 Millionen Aktien bzw. 34,9 Prozent des Aktienkapitals direkt verkauft. Der Rest wurde im Wege einer Umtauschanleihe mit einer Laufzeit von drei Jahren abgesetzt. Beide Angebote richteten sich, wie bei Hochtief, ausschließlich an institutionelle Investoren wie Banken, Fonds oder Versicherungen. Den Gesamterlös bezifferte RWE mit knapp 1,3 Milliarden Euro.

Der Streubesitz (Free Float) von Heideldruck erhöht sich durch den Verkauf der 30 Millionen RWE-Aktien von bisher 22 auf 57 Prozent. Infolge der Umtauschanleihe steigt er bis spätestens 2007 auf 72 Prozent. Bis dahin hält RWE noch 12,9 Millionen Aktien, um die Umtauschanleihe bedienen zu können. Weitere Anteile als Großaktionäre halten unverändert Allianz (12 Prozent), Commerzbank (10 Prozent) und Münchner Rück (6 Prozent).

Der RWE-Konzern war seit 1940 Mehrheitsaktionär der Heidelberger Druckmaschinen AG. Schon 1997 und 2001 hatte er rund 22 Prozent des Aktienkapitals an der Börse plaziert (010305). Infolge der Neuorientierung von RWE auf das Kerngeschäft war Heideldruck zuletzt nur noch als Finanzbeteiligung geführt worden.