November 2003

031118

ENERGIE-CHRONIK


EU und Rußland einigen sich auf engere Zusammenarbeit im Strombereich

Die Europäische Union und Rußland wollen sich um eine Zusammenschaltung ihrer bislang unterschiedlichen Stromsysteme bemühen. Dies erklärten Francois Lamoureux, Generaldirektor für Verkehr und Energie der EU, und der stellvertretende russische Ministerpräsident Viktor Khristenko am 16. Oktober in Moskau. Wie aus einer Pressemitteilung der EU-Kommission vom 21. Oktober weiter hervorgeht, gab Khristenko dabei der Erwartung Ausdruck, daß in dieser Frage bis zum Jahr 2007 eine endgültige Entscheidung herbeigeführt werde. Anlaß war ein bilaterales Rundtischgespräch im Rahmen der Konferenz "Vergleichende Analyse der europäischen und russsischen Energiestrategien".

Nach Ansicht beider Seiten würde eine Integration der Strommärkte durch synchrone Zusammenschaltung der UCTE- und IPS/UPOS-Systeme bedeutende Vorteile bringen. Genannt wurden u.a. die Stärkung des freien Wettbewerbs, die Verbesserung der Versorgungssicherheit und die Schaffung neuer Möglichkeiten für die Zusammenarbeit von Unternehmen. Zugleich wird allerdings von beiden Seiten auch anerkannt, daß eine solche Integration einheitliche Regeln in Bezug auf die Marktöffnung, den Netzzugang und die Entflechtung sowie vergleichbare Umwelt- und Sicherheitsvorschriften für die Stromproduktion voraussetzt. Letzteres dürfte vor allem hinsichtlich der Sicherheit von Kernkraftwerken enorme Probleme aufwerfen.

Zunächst wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingesetzt, welche die Voraussetzungen für eine Zusammenschaltung auch mit Blick auf die Umweltvorschriften beurteilen soll. Mit dem Vorstandsvorsitzenden des russischen Strommonopolisten RAO UES, Anatoli Chubais, vereinbarte Lamoureux die Durchführung einer gemeinsamen Studie, um die technischen Fragen einer Zusammenschaltung beider Verbundsysteme zu klären.

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