November 2003 |
031113 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Staatsanwaltschaft Mannheim bestätigte am 18. November, daß sie gegen den früheren Chef der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Gerhard Goll, ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Es gehe dabei um den Verdacht, daß Goll die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens unrichtig dargestellt haben könnte. Die Ermittlungen richteten sich gegen mehrere Beschuldigte. (SZ, 18.11.; FTD, 1811.)
Auslöser der Ermittlungen ist anscheinend eine
Strafanzeige, die Anfang August von der Kreistagsfraktion der Grünen
im Landkreis Ravensburg erstattet wurde. Die Grünen begründeten
den Vorwurf der Untreue gegenüber Goll damit, daß er den EnBW-Aufsichtsrat
nicht ausreichend über das Defizit von einer Milliarde Euro informiert
habe, das nach Beendigung seiner Amtszeit offenbar wurde. Den Landkreisen,
die über die OEW als Großaktionär an der EnBW beteiligt
sind, sei dadurch ein erheblicher Schaden entstanden. Der neue EnBW-Chef
Utz Claassen habe am 7. August gegenüber den Fraktionsvertretern des
Ravensburger Kreistags bestätigt, daß dem Aufsichtsrat - "bezogen
auf dessen verfügbare Vorlagen" - kein Vorwurf wegen der nachträglich
aufgedeckten Fehlbeträge gemacht werden könne.