November 2003 |
031104 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der VIK-Strompreisindex für Mittelspannungskunden erreichte im Oktober den bisherigen Höchstwert von 120,33 Punkten, wobei die Zunahme allein gegenüber dem Vormonat 5,17 Indexpunkte betrug (siehe Grafik). Die fast kontinuierliche Aufwärtsentwicklung des im Januar 2002 gestarteten Indexes hat sich damit fortgesetzt. Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) verwies dazu auf die äußerst starken Preissteigerungen an der EEX-Terminbörse: So sei der Preis für das Strom-Baseprodukt 1-2004 von Anfang Oktober bis Anfang November von 33 auf bis zu 46,19 Euro/MWh gestiegen (siehe Grafik). Eine ähnliche Entwicklung zeige sich beim Terminhandel mit Spitzenlaststrom.
Für die Niederspannungskunden zeichnen sich ebenfalls weitere Preissteigerungen ab. So haben die E.ON-Regionalversorger E.ON Bayern und Avacon höhere Tarife zum Jahreswechsel beantragt. Auch RWE will in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz die Strompreise für Haushaltskunden erhöhen. In Pressemeldungen war von Steigerungen bis 15 Prozent die Rede. Die RWE Energy AG erklärte dazu, daß die von ihr beabsichtigte Preiserhöhung "deutlich weniger als fünf Prozent" ausmachen werde.
"Damit wird Strom wieder teurer als vor der Liberalisierung des Markts 1998", kommentierte "Bild am Sonntag" (23.11.) und sprach von einem "Stromschlag für Verbraucher". Das Boulevardblatt zitierte als Branchenexperten Norbert Allnoch vom Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mit den Worten: "Die Liberalisierung des Strommarktes ist die totale Pleite geworden. Letzendlich hat bisher der politische Wille gefehlt, den Wettbewerb über eine funktionierende Regulierungsbehörde oder den Einsatz von gezielten Wettbewerbsinstrumenten aufrechtzuerhalten."
Preisentwicklung für Strom-Baseprodukt 1-2004 an der EEX |