August 2003 |
030812 |
ENERGIE-CHRONIK |
Der E.ON-Konzern teilte am 31. Juli mit, daß er seinen 80,5-Prozent-Anteil an der Gelsenwasser AG einem Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Dortmund und Bochum überlassen wird. Der Kaufpreis betrage 835 Millionen Euro, woraus sich für E.ON ein Gewinn von rund 500 Millionen Euro ergebe. Die Veräußerung bedürfe noch der Zustimmung der Kartellbehörden und des Bundeswirtschaftsministeriums.
Mit dem Verkauf von Gelsenwasser befolgt E.ON eine der Auflagen, von denen die Ministererlaubnis für die Übernahme der Ruhrgas abhängig gemacht wurde. Nach dem bereits erfolgten Verkauf der Bayerngas an fünf bayerische Städte (030710) muß E.ON sich jetzt noch von VNG, EWE und swb trennen, um alle Auflagen zu erfüllen. Die dafür gesetzte Frist ist inzwischen vom 11. August 2003 auf 11. Januar 2004 verlängert worden.
Dortmund und Bochum waren schon bisher mit 5,6 bzw. 1,2 Prozent an Gelsenwasser beteiligt. Neben ihnen hatten sich noch andere Bieter um das Unternehmen beworben. Dazu gehörten die Mannheimer MVV gemeinsam mit den Hamburger Wasserwerken, die Entsorgungsgruppe Rethmann und die Stadtwerke Düsseldorf im Bündnis mit dem französischen Wasserkonzern Veolia (früher Vivendi Environnement). Auch der RWE-Konzern galt zunächst als aussichtsreicher Kandidat, teilte dann aber Ende Juni mit, daß er sich aus dem Bieterverfahren zurückziehe. Im Aufsichtsrat der Düsseldorfer Stadtwerke soll es wegen des geplanten Engagements bei Gelsenwasser zu Differenzen mit dem Großaktionär EnBW gekommen sein.