September 2002

020906

ENERGIE-CHRONIK


RWE erhöht Netznutzungsentgelte wegen steigenden Bedarfs an Regelenergie

Die RWE Net AG teilte am 24. September mit, daß sie zum 1. Februar 2003 ihre Netznutzungsentgelte erhöhen werde. Sie begründete dies mit steigenden Kosten für den wachsenden Bedarf an Regelenergie. Die Anhebungen würden sich zwischen 2 Prozent im Bereich der Niederspannung und 7,2 Prozent im Bereich der Höchstspannung bewegen. Umgerechnet auf die Kilowattstunde bedeute dies eine Anhebung von 0,12 Cent für Niederspannungskunden und von rund 0,3 Cent für Höchstspannungskunden. Auch nach der Erhöhung gehöre RWE Net zu den Unternehmen mit den niedrigsten Netznutzungsentgelten in Deutschland, betonte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Kässer. Die ab 1. Februar 2003 gültigen Netznutzungsentgelte basierten auf den in der Verbändevereinbarung II plus fixierten Regelungen und Preisfindungsprinzipien, wie sie am 8. Mai 2002 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurden.

Der verstärkte Bedarf an Regelenergie hat nach Angaben von RWE Net mehrere Ursachen: Einerseits habe sich die Qualität der Strombedarfsprognosen seitens der Stromlieferanten verschlechtert. Das vorgegebene Preismodell für die Abrechnung der Regelenergiekosten mit den Netznutzern enthalte keinen monetären Anreiz für eine hohe Prognosegenauigkeit. Es eröffne vielmehr Arbitrage-Möglichkeiten, indem Regelenergie als Ersatz für Spotmarktstrom missbraucht werde. Andererseits führe der massive Zubau von Windenergieanlagen zu einem steigenden Regelenergiebedarf, da deren stark schwankenden Stromeinspeisungen durch zusätzlichen Aufwand an Regelenergie geglättet werden müßten.

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