August 2002

020811

ENERGIE-CHRONIK


Pfalzwerke wollen Geothermie-Kraftwerke bauen

Der in Ludwigshafen ansässige Regionalversorger Pfalzwerke AG und die EnergieSüdwest AG in Landau haben eine gemeinsame Gesellschaft für Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung von geothermischen Kraftwerken gegründet. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich bei der EnergieSüdwest AG. Den Vorsitz der Gesellschafterversammlung übernehmen die Pfalzwerke. Bisher gibt es in Deutschland nur Planungen für derartige Anlagen, deren Stromeinspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz mit 8,95 Cent/kWh (bis 20 MW) bzw. 7,16 Cent/kWh vergütet werden muß (020703). Erdwärme besitzt gegenüber Wind und Sonnenlicht den Vorteil der gleichmäßigen Verfügbarkeit.

Die "Geox" genannte Gesellschaft will die Erdwärmepotentiale im Bereich des Oberrheingrabens nutzen. In Tiefen von 2.500 Meter werden dort mit etwa 150° Grad Celsius doppelt so hohe Temperaturen erreicht wie sie anderenorts üblich sind. Die Nutzung soll im "Hot-Dry-Rock"-Verfahren erfolgen, indem man mittels Erdsonden Wasser durch die heißen Gesteinsschichten pumpt und damit Dampfkraftwerke betreibt.

Wie es in einer Pressemitteilung der Pfalzwerke heißt, hat die EnergieSüdwest für verschiedene südpfälzische Geothermiestandorte eine Tochtergesellschaft gegründet und verfügt über führendes Know-how in der hydrothermalen Geothermietechnik zur Wärme- und Stromerzeugung. Die Pfalzwerke könnten ebenfalls auf ein hervorragendes Know-how verweisen, da sie an der europäischen Forschungsgesellschaft beteiligt seien, die seit Jahren durch Tiefenbohrungen im benachbarten Elsaß die Anwendungsmöglichkeiten der Hot-Dry-Rock (HDR)-Technik untersucht.

Die Pfalzwerke verbindet seit dem Jahr 2000 eine "verstärkte Partnerschaft" mit RWE (000515), die im Jahr 2002 nochmals intensiviert wurde (020108). Die EnergieSüdwest AG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Finanzholding Landau in der Pfalz GmbH und der Berliner Bewag AG. Gegründet wurde das Unternehmen 1999 (990511). Die Finanzholding Landau hält einen Anteil von 49 Prozent, die Bewag AG ist mit 51 Prozent Mehrheitsaktionär.