Januar 2002

020111

ENERGIE-CHRONIK


EDF gibt sich neue Struktur

Der staatliche französische Stromkonzern Electricité de France (EDF) gibt sich eine neue Struktur. Wie das Unternehmen am 18. Januar mitteilte, wird es seine Geschäfte künftig in weltweit sieben Sparten aufteilen. Vier davon sind für das Auslandsgeschäft zuständig (Mitteleuropa, Westeuropa/Mittelmeer/Afrika, Amerika und Asien). Zwei Bereiche widmen sich dem Stammgeschäft mit Stromerzeugung und -vertrieb in Frankreich. Eine siebte Sparte soll länderübergreifend das Konzept eines integrierten Stromerzeugers und Anbieters von Energiedienstleistungen vorantreiben.

Die neue Struktur könnte auch die Vorstufe zur Privatisierung einzelner Bereiche bilden. Bisher bekundet der französische Staat, dem EDF zu hundert Prozent gehört, allerdings keine Privatisierungsabsichten. EDF-Präsident Francois Roussely bezeichnete es als Ziel der Reform, das Unternehmen stärker am Markt und an den Gegebenheiten der 22 Länder zu orientieren, in denen EDF bereits vertreten ist. Leitgedanke bleibe aber nach wie vor der "service public".

Am 9. Januar veröffentlichte die EDF das Ergebnis einer Umfrage zum Gedanken des "service public", die sie im Sommer vorigen Jahres durchgeführt hatte (010613). Demnach sehen 69 Prozent der Kunden die Erhaltung der Umwelt als wichtigste Verpflichtung, die sich aus dieser Leitidee für den staatlichen Stromversorger ergibt. Für 43 Prozent rangiert der rationelle Umgang mit Energie an erster Stelle. Außerdem wünschen sich jeweils 66 Prozent eine größere Versorgungssicherheit und mehr Aufklärung zur Vorbeugung häuslicher Stromunfälle. 41 Prozent der Kunden fühlen sich durch die EDF unzureichend informiert.