Oktober 2001 |
011013 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die kommunalen Spitzenverbände in Bayern und die E.ON Bayern AG schlossen am 17. Oktober eine Nachtragsvereinbarung zum bereits seit 1999 bestehenden Rahmenvertrag über Stromlieferungen an kommunale Einrichtungen und Liegenschaften. Demnach erhöhen sich die derzeit gültigen Nettopreise (inklusive Konzessionsabgabe, ohne Stromsteuer, Mehrwertsteuer und Mehrkosten aufgrund neuer Gesetze) um 9,8 Prozent. Der neue Rahmenvertrag gilt bis Ende 2003. In seiner Pressemitteilung sprach der Bayerische Gemeindetag von einer "moderaten" Anhebung und "günstigen" Vereinbarung, die den Kommunen weiterhin "nicht unerhebliche Kosteneinsparungen" ermögliche.
Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) berichtete am 4. Oktober, daß sie die Gesellschaft für Stromwirtschaft mbH (GfSt) in Mülheim/Ruhr als neuen Großkunden gewonnen habe. Die GfSt bündele rund vier Prozent des industriellen Strombezugs in Deutschland. Der jetzige Vertrag löse einen in seinen Ursprüngen bis in die zwanziger Jahre reichenden Vertrag mit RWE ab.
Eine Bietergemeinschaft aus Avacon (Helmstedt),
EMA (Kassel) und EWE (Oldenburg) gewann die europaweite Ausschreibung zur
Stromversorgung von rund 350 Kommunen und Wasserverbänden in Niedersachsen
und Sachsen-Anhalt. Der neue Vertrag gilt für die Jahre 2002 und 2003.
Er wurde mit der Kommunalen Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft (KWL)
abgeschlossen, die als hundertprozentige Tochter des niedersächsischen
Städte und Gemeindebundes den Strombedarf von 14.000 Abnahmestellen
mit jährlich 275 Millionen Kilowattstunden bündelt. Schon 1999
hatte eine ähnliche Bietergemeinschaft die erste KWL-Ausschreibung
gewonnen (991116).
Bei der EnBW-Tochter Yello sind noch keine schwarzen Zahlen in Sicht. Dies räumte Yello-Geschäftssführer Michael Zerr gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (8.10.) ein. Auch die angekündigte Preiserhöhung um 5,4 Prozent zum 1. November ( 010907) ändere nichts daran, daß die Erlöse die Kosten nicht decken. Schuld daran seien die zu hohen Durchleitungsentgelte, die den Stromhändlern von den Netzbetreibern abverlangt würden. Yello hat derzeit nach eigenen Angaben 700.000 Kunden.
Nach dem Dow Jones/VIK-Strompreisindex blieb der für ganz Deutschland errechnete Strompreis für Industriekunden im September 2001 mit 12,653 Pf/kWh unverändert gegenüber dem Vormonat.