August 2001 |
010807 |
ENERGIE-CHRONIK |
Die Energie-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM) und die Gelsenwasser AG werden eine Beteiligung von 49,9 Prozent an den Stadtwerke Göttingen AG erwerben. Dies teilte die Stadtverwaltung am 24. August nach einem Bieterverfahren mit. Als Kaufpreis nannte sie 211 Millionen Mark.
Bestandteil der geplanten Vereinbarungen ist die Beilegung eines Streits um das örtliche Stromverteilnetz, der Anfang der neunziger Jahre begann: Die EAM verpflichten sich, den Stromvertrieb in Göttingen den Stadtwerken zu übertragen (siehe 930713 und 940106).
Faktisch steigt damit der E.ON-Konzern bei den Stadtwerken Göttingen ein, dem die Gelsenwasser AG (000906) gehört und der in Kürze auch den Regionalversorger EAM übernehmen möchte (010507). Ebenfalls beworben hatten sich die Stadtwerke Hannover, die gemeinsam mit der Ruhrgas AG ein Angebot vorlegten, sowie der französische Vivendi-Konzern und RWE (Hann. Allgemeine, 25.8.).
Die beiden Großen Kreisstädte Ravensburg und Weingarten (Baden-Württemberg) haben ihre Stadtwerke zusammengelegt: An der neuen Gesellschaft Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) ist die Stadt Ravensburg mit 42,7 Prozent und Weingarten mit 32,2 Prozent beteiligt. Dritter im Bunde ist mit 25,1 Prozent die Energie Baden-Württemberg (EnBW). Das neue Unternehmen versorgt beide Städte mit Gas, Wärme und Wasser. Später soll auch die Stromversorgung, die derzeit noch bei der EnBW liegt, über die TWS abgewickelt werden (Stuttg. Zeitung, 30.8.).
Neun kleine und mittlere Stromversorger im Allgäu wollen ihren Strom künftig gemeinsam einkaufen und unter der gemeinsamen Marke "AllgäuStrom" vertreiben. Der Zusammenschluß beliefert rund 130.000 Kunden in Kempten, dem Oberallgäu und angrenzenden Gebieten. Beteiligt sind das Allgäuer Überlandwerk (Kempten), die Allgäuer Kraftwerke (Sonthofen), die Elektrizitätsgenossenschaften Mittelberg und Rettenberg, die Energieversorgung Oy-Kressen, das Elektrizitätswerk Hindelang, die Energieversorgung Kleinwalsertal, die Gemeindewerke Oberstdorf und die Weißachtalkraftwerke in Oberstaufen (Welt, 10.8.; ZfK, 10.8.).